Hersteller von InvestitionsgĂŒtern können sich durch unterschiedliche Dienstleistungen am Markt differenzieren. Meine Studie zeigt, wie ein GeschĂ€ftsmodell zu konfigurieren ist, um die Dienstleistungsorientierung eines Unternehmens zu steigern. Vier verschiedene Dienstleistungsstrategien und das Rahmenkonzept eines «dienstleistungsorientierten GeschĂ€ftsmodells» bilden dabei die Grundlagen fĂŒr den Ăbergang von einem Hersteller zu einem Dienstleister. Mit dem Thema Industrie 4.0 gewinnt das DienstleistungsgeschĂ€ft zusĂ€tzlich an Bedeutung. Eine neue Perspektive ist erforderlich.
Die Ausgangslage und das Ziel
Hersteller mit einem traditionellen GeschÀftsmodell stehen vor verschiedenen Herausforderungen. Im Maschinenbau beispielsweise ist der Gewinn durch den Verkauf neuer Maschinen nur noch sehr marginal. Obwohl eine klassische, strategische Dienstleistungsorientierung, d.h. das Erhöhen der Relevanz von der Dienstleistungskomponente im Gesamtangebot, als vielversprechender Weg zu mehr Erfolg und WettbewerbsfÀhigkeit eines Unternehmens erscheint, ist sie es oft nicht. Nur wenige Firmen haben Erfolg mit ihrer Dienstleistungsstrategie. Es stellt sich deshalb die Frage wie diese Situation verbessert werden kann.
Als Lösung wird in der Studie ein Rahmenkonzept fĂŒr den Ăbergang von einem Hersteller zu einem Dienstleister prĂ€sentiert, das dem Anwender hilft, den entsprechenden Prozess zu lenken. Aufbauend auf Grundlagen der drei Themenfelder (1) Dienstleistungsorientierung, abgebildet mit verschiedenen Dienstleistungsstrategien, (2) dem Konzept eines GeschĂ€ftsmodells, sowie (3) der Service-Dominant Logic, wurde ein «dienstleistungsorientierte GeschĂ€ftsmodell» entwickelt. Die organisatorische Dienstleistungsorientierung beeinflusst nicht nur das Angebot, sondern auch AktivitĂ€ten, Ressourcen, Partner und Kunden.
Das dienstleistungsorientierte GeschÀftsmodell
Aus der Forschung lassen sich vier typische Dienstleistungsstrategien
ableiten: der klassische Kundendienst als «After-sales Service
Provider», aktive KundenunterstĂŒtzung als «Customer Support
Service Provider», Produkt und Prozess-Engineering als «Development
Partner», und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit als
«Outsourcing Partner». Diese Strategien beeinflussen die
Konfiguration des «dienstleistungsorientierten GeschÀftsmodells»
das sich aus neuen Elementen zusammensetzt, wobei jedes Element durch
einen «Treiber der Dienstleistungsorientierung» charakterisiert
ist. FĂŒr jede Strategie gibt es eine entsprechende Konfiguration der
Elemente und deren Treiber. Es entstehen sogenannte
«Strategie-GeschÀftsmodell Konfigurationen». Im Allgemeinen nimmt
die Bedeutung der Treiber mit einer Intensivierung der
D
ienstleistungsorientierung
zu. Beispielsweise das Engagement eines Unternehmens zur Entwicklung
langfristiger Kundenbeziehungen.
Um die Dienstleistungsorientierung zu steigern oder von der derzeitigen zu einer neuen Dienstleistungsstrategie zu wechseln, wird ein Prozess, der aus fĂŒnf Phasen besteht, durchlaufen. Die Phasen beinhalten GeschĂ€ftsmodell-Innovation und GeschĂ€ftsmodell-Wechsel. HauptsĂ€chlich in den ersten drei Phasen Verstehen, Analyse und Design, hilft das «dienstleistungsorientierte GeschĂ€ftsmodell» den Reifegrad der Dienstleistungsorientierung des Unternehmens genauer zu ermitteln und anschliessend die Charakteristik des neuen benötigten GeschĂ€ftsmodelles abzuklĂ€ren. Die einzuleitenden Massnahmen fĂŒr den strategischen Wechsel werden auf den Grundlagen von verschiedenen VorschlĂ€gen aus der Studie beschrieben. Beispielsweise werden dann Aktionen aufgezeigt um die Entwicklung einer langfristigen Kundenbeziehung zu fördern.
Das dienstleistungsorientierte GeschÀftsmodell und Industrie 4.0
Das «dienstleistungsorientierte GeschĂ€ftsmodell» hat eine grosse Bedeutung in der Diskussion rund um Industrie 4.0, mit seinen technischen Komponenten wie Cyber-Physische Systeme, Internet der Dinge und Big Data. GrundsĂ€tzlich werden industrielle Maschinen und Anlagen durch Sensorik und KonnektivitĂ€t ergĂ€nzt um Daten zu gewinnen. Durch eine entsprechende Analyse der Daten kann der Hersteller neue Dienstleistungen generieren oder Bestehende optimieren und so Mehrwert fĂŒr den Kunden generieren. Die Maschine wird zu einer Plattform fĂŒr Dienstleistungen. GegenwĂ€rtige Industrie 4.0-Lösungen sind grösstenteils als ErgĂ€nzungen zu den in der Studie untersuchten Dienstleistungsstrategien zu betrachten. Beispielsweise ermöglicht eine kontinuierliche Datensammlung die Vorhersage und das Auslösen von DienstleistungsaktivitĂ€ten (prĂ€diktive Wartung) eines «Customer Support Service Provider». Weiter begĂŒnstigen die Lösungen den Ăbergang von «gĂŒterunterstĂŒtzenden» zu «kundenunterstĂŒtzenden» Dienstleistungen. Folglich ist es heute, wĂ€hrend die Technologie vorhanden ist, die Herausforderung eines Herstellers industrieller GĂŒter herauszufinden, welche zukĂŒnftige Dienstleistungen er anbieten will. Eine neue Perspektive, weg von GĂŒtern, hin zu Dienstleistungen, ist nötig. Ebenso ist es wichtig, dass nicht nur das Angebot erweitert, sondern auch das GeschĂ€ftsmodell entsprechend angepasst wird. Der holistische Ansatz des «dienstleistungsorientierten GeschĂ€ftsmodells» bildet dazu eine erfolgversprechende Grundlage.
Diese Zusammenfassung basiert auf der Doktorarbeit âA Business Model for Establishing Service Orientation of Capital Goods Manufacturing Companiesâ von Eugen Rodel
“Der oft zitierten VUKA-Wirtschaft (=volatil, unischer, komplex und ambivalent) ist mit der klassischen FĂŒhrungslehre kaum mehr beizukommen. Die fortschreitende Globalisierung, Digitalisierung, Entgrenzung und Beschleunigung der Wirtschaft ruft nach zusĂ€tzlichen Kompetenzen und besonderen FĂ€higkeiten, wie sie heute noch nicht wirklich explizit in den LehrplĂ€nen stehen.” @SKO Leader 3/2019 p.20 #Pirmin Schilliger: FĂŒhrung lernen 4.0
Open-Source, Handynetze, Cypersecurity, Sensorik, Automatik, Robotik und Computational Thinking @HZ #Im GesprĂ€ch mit Martin Vetterli: “Die Leute sind oft sehr naiv”
@Harvard Business Review, January-February 2019,
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What:
Four unconventional innovation approaches that can challenge our
incremental thinking and lead to breakthrough innovations.
Why:
Our creativity is constrained by biases that distort our perception
and prevents us from seeing new possibilities.
âBut to achieve 10x thinking we have to break free of incrementalism and face down the fear of failure. You need to dream big.â
â10x thinkingâ is what Google calls ideas, that improve something by a factor of 10, rather than by 10 percent like others
Examples of breakthrough innovations are the moon landing, the Polaroid camera and Space Xâs reusable space rockets.
Cognitive traps
that reinforce local search: (a) availability bias â the tendency to
substitute available data for representative data; (b) familiarity bias â
the tendency to overvalue things we already know; and (c) confirmation
bias â the tendency to think new information proves our existing beliefs
Science Fiction
Science fiction helps companies to visualise a new future for their businesses. For example the concept for the note-taking software Evernote comes from augmented intelligence in the novel Dune.
Questions:
How can we revolutionise business A with technology like augmented
reality, robotics and other technologies? How might Company B look
like in 10 years?
Analogies
Use analogies from different domains to a business or a product, an analogy involving how not to do something or draw on lessons from failures. Uber and Airbnb are examples of companies that were copied by similar âsharing economyâ businesses like the grocery delivery Instacart.
Questions:
Can we adapt the business model
of Company A (e.g. Uber) for a new business (e.g. grocery delivery)?
How would Company B never do it?
First Principles Logic
Question the status quo of something by re-examining the foundational principles and then redesign it from ground up. SpaceXâs affordable and reusable rocket, for example emerged from a first principles approach. The rocket is build by using simple commercial-grade rather than space-grade components.
Exploring Adjacencies Using Exaptation
The key is to discover how something that evolved for one purpose can be adapted for completely different uses. For example Amazon Web Services (AWS) emerged from new uses of existing capabilities.
Questions:
Why do we use something for one purpose and not another? How can we
use existing capabilities for new uses? How can we solve the problems
of existing customers?
“In a CNBC interview Tuesday, he [Tim Cook] pointed to rapid growth in services and âwearablesââsuch as watches or ear budsâas reason for optimism. Someday, Apple will be known more for its contribution to health care than its sleek gadgets, Mr. Cook says. … Whatever shape it takes, Appleâs evolution will be closely watched if only because reinvention is so hard to pull off.” @WSJ #Polaroid. Walkman. Palm Pilot. iPhone?